Ausgleichsbehälter unter Druck
Unscheinbar, aber wichtig
Es ist eine altbekannte Tatsache: Wenn man Wasser, z.B. in der Heizung erwärmt, dehnt es sich aus. Viele wissen aber nicht, dass es sich praktisch nicht verdichten lässt. Eigentlich egal ? wären da nicht die modernen Heizungsanlagen, bei denen der geschlossene Wasserkreislauf dafür sorgt, dass weder Rohre noch Radiatoren frühzeitig durch Korrosion undicht werden. Hatte man bis in die 50er Jahre noch einen offenen Speicherbehälter unterm Dach, in das aus einem Überlauf-Rohr das plötzlich "überflüssig" gewordene Wasser tröpfelte, so findet man heute im Keller die unscheinbaren Ausdehnungsgefäße, die irgendwo in der Nähe des Heizkessels ihr Dasein fristen.
Nichts als Stahl und ein Membran
Die Funktionsweise der praktischen, meist in kräftigen rot- oder grün-Tönen lackierten Behälter aus zwei Millimeter starkem Stahl ist eigentlich schnell erklärt: Das Volumen des Wassers in der Heizungsanlage nimmt durch die Erwärmung zu. Ein Teil des Wassers fließt daher in das Innere des mit Gas gefüllten, zweigeteilten Ausgleichsgefäßes. Getrennt werden das heiße Wasser und das Gas ? das sich bekanntlich problemlos verdichten lässt ? durch eine flexible Membranfläche. Kühlt das Wasser wieder ab, wird es vom Gas wieder zurück in das Rohrsystem gedrückt.
Kein Rost und kaum Wärmeverluste
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Das System rostet kaum noch und als praktischer Nebeneffekt werden Wärmeverluste minimiert und Entlüftungsprobleme vermieden. Wichtig für den raschen Siegeszug dieses Systems war aber die einfache, problemlose Montage und die erheblich erleichterte Projektierung bei Großanlagen.
Automatensysteme für große Heizungsanlagen
Für größere Anlagen wurden die Membran-Ausdehnungsgefäße zu Automatensystemen weiterentwickelt. Eine Automatik vergrößert oder verkleinert das Luftpolster je nach Erfordernis durch das Zuführen oder Ablassen von Luft. Konstant gehalten wird der Druck dabei von einem Kompressor.
Wartung ist Pflicht
Wichtig ist aber auch bei den vergleichsweise einfachen Geräten eine regelmäßige Wartung durch den Heizungsfachmann: Nach Schätzungen des Sanitär- und Heizungsverbandes ist bei etwa der Hälfte aller Heizungsanlagen, die acht Jahre oder älter sind, der Ausgleichsbehälter defekt. Eigentlich unverständlich, denn der Wert des Ausdehnungsgefäßes beträgt im allgemeinen nur ein Prozent des Wertes der Heizungsanlage. Der Schaden, der durch einen defekten Ausgleichsbehälter entstehen kann, übersteigt den Preis der Anlage jedoch schnell um ein Vielfaches.ungsanlage nimmt durch die Erwärmung zu. Ein Teil des Wassers fließt daher in das Innere des mit Gas gefüllten, zweigeteilten Ausgleichsgefäßes. Getrennt werden das heiße Wasser und das Gas ? das sich bekanntlich problemlos verdichten lässt ? durch eine flexible Membranfläche. Kühlt das Wasser wieder ab, wird es vom Gas wieder zurück in das Rohrsystem gedrückt.