Wurde Lucas Cranach d.Ä. im 'Scharfen Eck' geboren?

Fachwerk in Kronach

Mit einer Länge von 500 Kilometern erstreckt sich die Bier- und Burgenstraße von Bad Frankenhausen bis Passau. Restaurierte Schlösser, trutzige Burgen und auch einige Ruinen säumen ihren Weg. Und mitten drin liegt das Örtchen Kronach. Hier wurde 1472 der Maler Lucas Cranach d. Ä. geboren. Wo genau ist allerdings nicht ganz klar.

Cranach d. Ä. war einer der berühmtesten deutschen Maler der Reformationszeit. Wahrscheinlich lernte er sein Handwerk in der väterlichen Werkstatt. Cranach d. Ä. gestaltete insbesondere Altarwerke, Andachtsbilder und Darstellungen des Sündenfalls. Als er im Jahre 1500 nach Wien und später nach Wittenberg ging, übernahm er den Namen seiner Heimatstadt in ihrer damaligen Form. Sein Sohn, Cranach d. J., setzte später sein Werk fort und vollendete zwei Jahre nach Tod des Vaters dessen wohl berühmtestes Werk am großen Weimarer Altar. In der "Fränkischen Galerie", dem Zweigmuseum des bayrischen Nationalmuseums auf der Festung Rosenberg, können Besucher hoch über Kronachs Altstadt Gemälde von Cranach d. Ä. bewundern.

Fachwerk in Kronach

In der Lucas-Cranach-Straße Nummer zwei steht das "Gasthaus zum Scharfen Eck". Angeblich das Geburtshaus Cranchas d. Ä. - als dieses weist es zumindest eine Tafel im Gemäuer aus. Allerdings hat die Familie Cranachs zu dieser Zeit dort noch gar nicht gewohnt, das belegen alte Steuer- und Gerichtsakten, die erst vor kurzem gefunden wurden. Mit großer Wahrscheinlichkeit stand die Wiege des älteren Cranachs am früheren Marktplatz des Ortes, an dem sich nun das neue Rathaus befindet. Heute erinnert ein Denkmal an der Stelle des vermutlichen und bereits in den 1970er Jahren abgerissenen Geburtshauses an Cranach d. Ä.. Das "Gasthaus zum Scharfen Eck" hingegen wurde erstmals 1514 im Grundbuch erwähnt. Seit 1871 wird in dem Fachwerkhaus eine Gastwirtschaft betrieben, die heute im Besitz der Familie Müller/Steller ist. Im "Scharfen Eck" soll das Essen laut Besucheraussagen übrigens wirklich scharf sein. Auch wenn erhebliche Zweifel daran bestehen, dass Cranach d. Ä. hier das Licht der Welt erblickte, so ist es doch ein beeindruckendes Fachwerkhaus - und, wie man auf der alten Postkarte unschwer erkennen kann, nur eines von vielen liebevoll restaurierten Gebäuden.

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