Das Lutherhaus in der schönen
Wartburgstadt Eisenach

Fachwerk in Eisenach

Wer in der schönen Wartburgstadt Eisenach Station macht, der kommt an Martin Luther nicht vorbei. Denn schließlich hielt sich der große deutsche Reformator nach der Reichsacht von 1521 als „Junker Jörg“ zehn Monate auf der berühmten Burg der Ludowinger versteckt und übersetzte das Neue Testament innerhalb von wenigen Wochen ins Deutsche. Eine reife Leistung, wenn man bedenkt, dass der bis dahin gebräuchliche Bibeltext in lateinischer und der Urtext sogar in griechischer Sprache verfasst waren. Doch Luther kannte die Stadt im Westen Thüringens bereits aus seiner Jugendzeit: Von 1498 bis 1501 besuchte er das Franziskanerstift Eisenach und erhielt dort eine musikalisch-poetische Ausbildung, galt er späterhin doch als sehr guter Sänger. Einer Überlieferung nach soll Luther während dieser Zeit in zwei Räumen im Hause der Familie Cotta gewohnt haben, den sogenannten „Lutherstuben“.

Nun, das schmucke Lutherhaus gibt es auch heute noch zu besichtigen: Es ist eines der ältesten erhaltenen Fachwerkhäuser Eisenachs überhaupt und seit 1956 eine Luthergedenkstätte. In den Ausstellungsräumen im Erdgeschoss wird Leben und Wirken des deutschen Reformators wieder lebendig, der mit seinen Lehren die bis dato von der römisch-katholischen Kirche dominierte Gesellschaft im ausgehenden Mittelalter von Grund auf verändert hat. Zu den Schwerpunkten der Ausstellung gehören Luthers berühmte Bibelübersetzung, die sogenannte Lutherbibel, sowie sein nachhaltiger Einfluss auf Bildung und Erziehung. Das Obergeschoss beherbergt die Ausstellung des evangelischen Pfarrhausarchivs: Viele bedeutende Persönlichkeiten entstammten einem Pfarrhaus, sodass diesem vor allem im Hinblick auf Wissenschaft und Kultur eine besondere Bedeutung zukommt.

Denn die Reformatoren um Luther waren eindeutig gegen ein Zwangszölibat, wie es die katholische Kirche vorschreibt, und so kam es, dass evangelische Theologen von 1520 an heiraten und eine Familie gründen konnten. In den Räumen des Lutherhauses wird das Zusammenleben von Pfarrer, Pfarrersfrau und Pfarrerskindern während der Reformationszeit wieder lebendig: Mit einem Besuch des gut erhaltenen Fachwerkhauses begibt man sich also auf eine spannende Zeitreise, auf der man Figuren in historischen Kostümen ebenso begegnet wie Zeitgenossen des Reformators in Videoclips und Filmausschnitten, dargestellt selbstverständlich von professionellen Schauspielern. Sogar ein Schulzimmer ist nachgestellt worden, wo jeder für einen kurzen Augenblick wieder „die Schulbank drücken“ darf – in diesem Moment ist dann wohl doch jeder froh, dass alles bloß Inszenierung ist.

Foto: www.eisenach.de

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