Schloß Cecilienhof -
hier wurde Deutschlands Schicksal besiegelt

Fachwerkhaus in Potsdam

Das Schloss Cecilienhof in Potsdam ist bekannt als einer der Orte, an dem deutsche Nachkriegsgeschichte geschrieben wurde: Hier verhandelten im Juli 1945 die alliierten Siegermächte über die zukünftige Gestaltung Deutschlands und unterzeichneten das Potsdamer Abkommen. Darin beschlossen sie die Grundsätze für die Abrüstung Deutschlands, die Entnazifizierung und die Verfolgung von Kriegsverbrechen. Vor allem sollte, wenn auch Frankreich anschließend zustimmen würde, ein demokratischer deutscher Staat unter Vier-Mächte-Kontrolle entstehen. Das Potsdamer Abkommen bestimmte die Politik Deutschlands über 45 Jahre, bis es im Herbst 1990 anläßlich der deutschen Wiedervereinigung durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag abgelöst wurde. Doch über seinen historischen Ruhm hinaus ist Cecilienhof auch aus architektonischer Sicht ein besonderer Ort: Der riesige Schloßkomplex, der sich um fünf Höfe gruppiert, ist einer der größten zusammenhängenden Fachwerkbauten Deutschlands.

Anlass für den Bau des letzten Schlosses der Hohenzollern war eine Hochzeit: Am 6. Juni 1905 heiratete Herzogin Cecilie (nach der das Schloss benannt wurde) von Mecklenburg-Schwerin den Kronprinzen des deutschen Reiches, Wilhelm von Preußen. Das junge Paar bezog zunächst das Marmorpalais im Potsdamer Neuen Garten, doch bald entstanden Pläne für ein neues Schloss. Der Vater des Bräutigams, Kaiser Wilhelm II, ließ in den Kriegsjahren 1914-17 das Schloß als Wohnsitz für das Kronprinzenpaar erbauen. Stilistisches Vorbild waren die englischen Landhäuser im Tudor-Stil mit Backstein, Fachwerk und dekorativen Schornsteinen.

Fachwerkhaus in Potsdam

Fachwerkhaus in Potsdam

Nach dem Ende der Monarchie im Jahre 1918 hatte der Kronprinz zwar keine Aussicht mehr, den Kaiserthron zu besteigen - aber wohnen durften er und seine Familie weiter auf Schloss Cecilienhof. 1945 flohen sie vor den näherrückenden sowjetischen Truppen. Diese beanspruchten das Schloss sofort für ein wichtiges Ereignis, das bevorstand, nämlich das besagte Gipfeltreffen der Staatsoberhäupter der Alliierten. Für die UdSSR kam Josef Stalin, für die USA Harry S.Truman, und Großbritannien wurde von Winston Churchill vertreten. Auch jetzt noch ist Schloss Cecilienhof eine Begegnungsstätte für politische Versammlungen. Die Mitglieder der Bundesregierung treffen hier regelmäßig zu Tagungen zusammen.

Das Schloß und der Garten von Cecilienhof gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die 42 Zimmer und Suiten, allesamt mit klassischen Leinenstoffen, englischen Lampen und Sesseln, aufwändigen Dekorationen und Schleiflackmöbeln ausgestattet, sind für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Auch der Verhandlungssaal und die Arbeitszimmer der Delegationen der Potsdamer Konferenz in Schloß Cecilienhof können besichtigt werden. Seit kurzem bietet das Schloss eine weitere Attraktion: Die Besucher erhalten jetzt auch Zutritt zu den Privaträumen des Kronprinzenpaares. Der übrige Teil des sehr idyllisch am Ufer des Jungfernsees gelegenen Schlosses beherbergt heute ein Hotel mit einem Restaurant, in dem Spezialitäten der deutschen und internationalen Küche serviert werden.

Fotos: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

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